Reichelsheim
Flugplatz Reichelsheim (EDFB)
Der Verkehrslandeplatz gilt als nördliche Ausweichmöglichkeit für den Flughafen Rhein/Main und trägt die ICAO-Kennung "EDFB". Er beheimatet fünf Flugschulen, verschiedene Werften und ist für Flugzeuge und Hubschrauber bis 8.000 kg, Motorsegler, Ultraleichtflugzeuge, Luftschiffe und Ballone zugelassen. Lediglich Segelfliegen ist hier nicht zugelassen. Dazu steht aber der nicht weit entfernte Segelflugplatz Bad Nauheim/Ober-Mörlen zur Verfügung.
Bis ins Jahr 2007 hatte der Verkehrslandeplatz Reichelsheim eine 750m lange Asphaltbahn (18/36, Nord/Süd) und eine 400m lange Grasbahn (09/27, Ost/West). Im Norden bekam die Asphaltbahn im Dezember 2004 einen Sicherheitszuschlag von 375m (Schotterstrecke), um den EU-Vorschriften gerecht zu werden.
Im Frühjahr 2007 wurde aufgrund des dauerhaft guten Wetters in Rekordgeschwindigkeit 55 Meter östlich der alten Bahn eine neue Start- und Landebahn gebaut. Die alte Landebahn wurde zum Rollweg umfunktioniert und entsprechend verlängert. Die Grasbahn wurde auf eine Länge von 250 Metern verkürzt. Die neue Landebahn ist 1300 Meter lang, 23 Meter breit und seit dem 06. Juli 2007 in Betrieb. Die neue Piste ist für Nachtflugbetrieb ausgelegt und mit einer Präzisions-Gleitwegbefeuerung (PAPI) ausgestattet.
Die reguläre Platzrunde der Asphaltbahn liegt östlich des Flugplatzes zwischen Reichelsheim, Staden und Ober-Florstadt. Zusätzlich existiert eine Platzrunde für Ultraleicht-Flugzeuge, die sich westlich des Platzes Dorn-Assenheim umrundet. Die Platzrunde der Grasbahn liegt nördlich der Bahn zwischen Dorn-Assenheim, Reichelsheim und Staden. Sie führt im Osten parallel zur Platzrunde der Asphaltbahn.
Betreiber des Flugplatzes ist die 'Flugplatz Reichelsheim-Wetterau GmbH & Co. KG'.
Weitere Informationen (für Piloten) findet man hier.
Der Flugplatz verfügt über ein Flugplatzrestaurant, welches sich im ersten Stock des alten Towers befindet. Lange Jahre hieß es 'Cafe Metro' (benannt nach dem nahegelegenen Funkfeuer 'Metro'). Heute ist dort das Restaurant 'Bordküche' zuhause. Mit Blick auf das Vorfeld bietet es den Gästen ein besonderes Ambiente.
Der Flugplatz Reichelsheim ist die Basis der Intensivtransporthubschraubers (ITH) 'Christoph Mittelhessen',der von hier aus zu Einsätzen in ganz Hessen startet.
Im Jahr 2011 erlangte Reichelsheim und der Flugplatz traurige Berühmtheit durch den tragischen Absturz eines Goodyear-Luftschiffes, bei dem der Pilot ums Leben kam.

Blick von Süden auf den Flugplatz: Rechts die neue Start- und Landebahn, links davon die alte zum Rollweg umfunktionierte Bahn und ganz links das Vorfeld mit Hangars und Tower.
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Die beiden Brücken über die Horloff verbinden Start- und Landebahnen mit dem Vorfeld und machen den Reichelsheimer Flugplatz so besonders.

Im ersten Stock des alten Towergebäudes befindet sich das Restaurant 'Bordküche' (ehemals "Cafe Metro") mit Blick aufs Vorfeld und die Landebahn. Darunter ist die Firma Heli-Flight ansässig. Ganz oben war bis Anfang der 90er-Jahre die Flugleitung untergebracht.

Eine Piper Cheyenne III beim Start. Mit dem Rad kann man die Landebahn über einen Feldweg erreichen und kann so Starts und Landungen aus nächster Nähe erleben.

Westlich der Rollbahn befindet sich eine Hoverfläche für die Hubschrauberausbildung. Dahinter befindet sich eine Absetzfläche für Hubschrauber. Rechts im Bild sieht man die Antenne des Funkkompasses, mit dessen Hilfe ein Luftfahrzeug gepeilt werden kann.

Ein Robinson R44 kurz vor dem Aufsetzen auf der zweiten Absetzfläche östlich der Landebahn. Links davon sieht man die Schranke, die den ehemals durchgehenden Riedweg vom Flugplatzgelände absperrt.

Blick vom Tower über die Nordbrücke auf Roll- und Landebahn. Unterhalb des Towers hat der Rettungshubschrauber seinen Standplatz. Im Vordergrund die Tankstelle für Kerosin (Jet A-1).
Der Tower

Dort sind neben einem Traktor für Mäh- und Schneeräumarbeiten auch ein Flugfeldlöschfahrzeug (FLF2000, ähnlich einem Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF16) untergebracht. Es muss vom Betreiber des Flugplatzes in dieser Art nach den entsprechenden Richtlinien vorgehalten werden. Das Fahrzeug besitzt einen 2400 Liter fassenden Löschwassertank und hat einen aus dem Führerhaus bedienbaren Wasserwerfer auf dem Dach. Bei einem Flugunfall wird dieses Fahrzeug zunächst durch Mitarbeiter des Flugplatzes besetzt, bis die örtliche Feuerwehr eintrifft. Die Mitarbeiter werden jährlich durch die Reichelsheimer Feuerwehr im Umgang mit dem Fahrzeug geschult.

Das Flugfeldlöschfahrzeug des Reichelsheimer Flugplatzes vor der Fahrzeughalle.
Bildquellen:
- (1) Klaus-Peter Bahlk
- alle anderen: Alexander Hitz
- (1) Klaus-Peter Bahlk
- alle anderen: Alexander Hitz
