Taunus
Der Taunus - zwischen Limes und Sendeanlagen
Vom 1. bis 3. Jahrhundert verlief der heute stellenweise noch sichtbare Obergermanisch-Raetische Limes auf dem Taunuskamm. Römische Quellen berichten vom Volksstamm der Chatten in dieser Region. Auf dem Altkönig sind noch heute Überreste von keltischen Befestigungsanlagen sichtbar. Der Name des Höhenzuges war bis in das 18. Jahrhundert schlicht "die Höh", er hat sich in den Ortsnamen Bad Homburg vor der Höhe und Rosbach vor der Höhe erhalten. Das lateinische "Taunus" rührt von Tacitus her, der in den Annalen von einem "castellum in monte tauno" schreibt, das vermutlich das heutige Friedberg bezeichnet.
Der Feldberg trägt seit vielen Jahrzehnten Sendeanlagen von Radio, Fernsehen, Flugfunk, Amateurfunk und anderen Funkdiensten. Drei große Sendetürme machen den Großen Feldberg als markanten Punkt in der Landschaft aus. Technisch einmalig ist der große hölzerne Sendeturm auf der Feldbergspitze.
Blick auf den Taunuskamm aus der Wetterau im Sonnenuntergang. Links der Große Feldberg, rechts der Steinkopf.
Die Geschichte vom Brunhildisfelsen auf dem Feldberg
Auf dem Feldberg liegt ein merkwürdiger Felsen, der beinahe so aussieht wie ein riesiges Sofa. Er heißt Brunhildisfelsen. Wenn die Germanen in den Krieg zogen, dann sandte der Gott Odin (Wotan) stets eine Anzahl Jungfrauen hinaus auf das Schlachtfeld. Einige halfen im Kampf, andere verbanden Wunden, wieder andere trugen die Toten hinauf nach Walhalla. Diese Jungfrauen hießen die Walküren.Die Walküre Brunhildis sollte nach dem Willen Odins den Sieg verleihen. Einmal gehorchte sie dem Befehl des Gottes nicht. Darüber erboste er gewaltig und bestrafte sie hart. Viele Jahre lang musste sie auf einem steinernen Bett auf dem Feldberg schlafen. Damit niemand sie aufweckte, brannte rings um den Feldberg ein riesiges Feuer. Als Jungsiegfried an den Rhein kam und die lodernde Flamme auf der Höhe erblickte, ritt er eilends hinauf und sprengte mit einem gewaltigen Satz in den Feuerkreis. Hier fand er die schlafende Jungfrau und weckte sie mit einem Kuß. Zur Verlobung schenkte er ihr einen goldenen Ring. Dann zog er weiter. Seine Braut Brunhildis reiste in ein Schloß auf einer Insel im fernen Meer. Dort hoffte sie von einem Tag zum anderen auf die Rückkehr Siegfrieds. Ihr steinernes Bett liegt aber noch heute auf dem Feldberg und heisst "Der Brunhildisfelsen".
Quelle: Schulbuch "Hessen unser Heimatland"
Der Taunus im Bild
Vom "Brunhildisfelsen" aus hat man einen wunderbaren Ausblick ins Taunushinterland.
Blick vom Brunhildisfelsen in den Hintertaunus.