Reichelsheimer Geschichte
Die Absetzer
Unter einem Absetzer versteht man ein fahrbares Grossgerät mit einem langen Bandausleger. Über den Absetzer wird in der Regel Abraum auf der ausgekohlten Seite des Tagebaus verkippt. Der Abraum wird dem Absetzer von einem Bagger über ein Transportband zugeführt und über den sogenannten Bandschleifenwagen übergeben. Über den langen schwenkbaren Ausleger werden die Erdmassen auf der Kippe kreisförmig verteilt. Als Hilfmittel sind in der Regel Planierraupen tätig, um ein Planum für das Fahrwerk des Absetzers herzustellen.Absetzer verkippten den von Schaufelradbaggern gewonnenen Abraum auf der Kippenseite des Tagebaus. Über Förderbänder wurde der Abraum transportiert. Über einen sogenannten Bandschleifenwagen wurde der Abraum an den Absetzer übergeben.
Bild: Dieter Mößer
Die Absetzer-Seite des Tagebau VI bei Reichelsheim (links Innenkippe mit gleisgebundenem Absetzer, rechts Aussenkippe). Drei Absetzer verfüllen den ausgekohlten Teil mit Abraum aus dem Tagebau VII zwischen Weckesheim und Dorn-Assenheim. Vom Tagebau VI südwestlich von Reichelsheim ist heute nichts mehr zu sehen. Er wurde komplett aufgefüllt und rekultiviert.
Bild: Alexander Hitz
Bis zu 65m lang und 260 Tonnen schwer waren die Absetzer, die zum Versturz des Abraumes eingesetzt wurden. Der Größenvergleich wird klar, wenn man die Person links vor der Raupenkette beachtet. Teilweise saßen die Absetzer auch auf einem Gleissystem (siehe Bild oben).
Bild: 'Heuchelheim - Einblicke in die Geschichte', Jean Bourdin
Die Absetzer wurden von LMG in Lübeck, sowie der Weserhütte in Bad Oeynhausen gebaut. Im Bild ein Absetzer im Tagebau II/III bei Weckesheim.
Bild: Bergbauverein Weckesheim
Gleisgebundener Absetzer mit integriertem Bandschleifenwagen. Die Gleise verliefen links und rechts des Förderbands.
Bild: 'Über Tage', Bildband der WZ
Absetzer im Tagebau VI auf der obersten Sohle. Direkt hinter dem Absetzer liegt die Ortslage von Reichelsheim. Der Tagebau "wandert" in Richtung Dorn-Assenheim.
Bild: Bergbauverein Weckesheim
Absetzer beim Auftragen von Mutterboden auf der ausgekohlten Seite des Tagebau VI bei Reichelsheim. Links im Bild sieht man den Maschinenraum des Absetzers, der auch als Gegengewicht für das Absetzband diente.
Bild: Bergbauverein Weckesheim
Blick vom Absetzer auf das planierte aufgefüllte Gelände bei Reichelsheim. Im Hintergrund ist der Braunkohlebunker an der Landstraße Reichelsheim-Weckesheim zu sehen.
Bild: Bergbauverein Weckesheim
Die Kanzel des Maschinenführers war mittig auf dem Absetzer angeordnet. Von dort aus hatte er das schwenkbare Absetzband im Blick und konnte auch in Richtung Band und Bandwagen (rechts teilsweise im Bild) blicken.
Bild: Rudolf Zentgraf