Reichelsheimer Geschichte

Der 2. Weltkrieg in Reichelsheim

Reichelsheim blieb von Kriegshandlungen des 2.Weltkrieges weitgehend verschont. Es gab wichtigere taktische Ziele als ein kleines landwirtschaftlich geprägtes Dorf in der Wetterau. Auch die einmarschierenden Truppen bewegten sich meist östlich und westlich an Reichelsheim vorbei.

Auf diesen Seiten werden Ereignisse und Geschichten aus dem 2.Weltkrieg in und um Reichelsheim beleuchtet. Es ist schwierig, heute noch Details aus dieser Zeit zu erfahren. Viele Zeitzeugen leben nicht mehr, andere hüllen sich bis heute in Bezug auf bestimmte Themen in Schweigen. Die Gründe dafür dürften unterschiedlicher Natur sein.

Dennoch hat sich Reichelsheim nach dem 2.Weltkrieg stark verändert. Pfarrer Carl schrieb im Kirchenbuch: 'Reichelsheim hatte 1939 vor dem Krieg rund 890 Einwohner. Jetz sind es 1550.' Die Einwohnerzahl war um 75% gestiegen, aber kein Haus zusätzlich gebaut worden. Sudetendeutsche, Menschen aus Ost- und Westpreußen, aus Schlesien, Litauen, Polen, Jugoslawien und Rumänien waren Flüchtlinge, die nach Reichelsheim Der Umbruch zu einem neuen Reichelsheim war gekommen. Viele dieser Menschen würden Reichelsheim nicht mehr verlassen und Reichelsheim wird mit diesen Menschen niemals mehr so sein, wie es vorher war.

Weiter notierte Pfarrer Carl nach seiner Rückkehr aus dem Krieg folgende Zeilen im Kirchenbuch: 'Die Amtsbrüder haben aber wahrscheinlich keine Eintragungen in die Kirchenchronik gemacht, weil sie Sorge hatten, die Chronik könnte von den nationalsozialistischen Machthabern beschlagnahmt werden und die Eintragungen den Chronisten zum Verhängnis werden.' So dürfte es auch vielen anderen gegangen sein, denn aus den Zeiten des 2.Weltkrieges ist in Reichelsheim nicht allzuviel bekannt. Viele Informationen unterlagen auch der Zensur.


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Reichelsheim im 2.Weltkrieg im Jahr 1939.




Bild: Stadtarchiv Reichelsheim




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